Die eingeschossige Tiefgarage mit einer Nutzfläche von rd. 530 m² wurde 1991 in WU-Bauweise unter Nutzung von Halbfertigteilen gebaut. Im Laufe der Nutzung wurde ein Gußasphalt auf die Bodenplatte aufgebracht. Sonst fehlte jeglicher Oberflächenschutz. Sämtliche Bauteile wiesen ein teils intensive Tausalzbelastung mit ersten Korrosionsschäden auf. Im Zuge der Begutachtung wurden zwei Varianten ausgearbeitet: Betonersatz + rissüberbrückende Beschichtung oder Kathodischer Korrosionsschutz (KKS). Aufgrund der erheblich geringeren Kosten des KKS sowohl hinsichtlich der Baukosten als auch langfristig und deren geringeren Restrisiken entschied sich die WEG gegen Betonersatz und für eine Lösung mittels KKS.
Nach Abbruch des Gussasphalts und des darunter befindlichen unterläufigen Estrichs auf Trennlage wurde die Bodenplatte mittels HDW aufgeraut und durch Netzanoden in einer für diesen Zweck von concrete concepts konzipierten KKS-Betonrezeptur eingebettet. Die aus Halbfertigteilen bestehenden Wände wiesen zwar in sich eine elektrische Durchverbindung auf, aber nicht untereinander. Nachdem diese hergestellt und die Sockel mittels HDW aufgeraut wurden, konnten die Bandanoden montiert und in SPCC eingebettet werden. Die Stützen wiesen bereits merkliche Abrostungen der Bügelbewehrung auf. Daher wurden hier die Bandanoden mit einer neuen Bügelbewehrung kombiniert. Die WEG verzichtete auf eine optische Gestaltung durch eine Beschichtung. Die Anodeneinbettung am Boden wurde daher nur flügelgeglättet. Der Rampenbeton erhielt einen Besenstrich.
Für weitere Fragen zum Projekt steht Ihnen gerne Herr Dr. Sascha Lay zur Verfügung.