Es handelt sich um eine 3-geschossige Tiefgarage in monolithischer WU-Stahlbetonbauweise mit einer Fläche von rd. 9.850 m² und 300 Stellplätzen aus dem Jahr 1990/ 91. Das Tragwerk zeichnet sich durch die 2-achsig gevouteten Zwischendecken mit einer Feldstärke von gerade einmal 13 cm aus. Hierdurch war die Decke sehr biegeweich und neigte zu Schwingungen bei Befahrung mit PKW auf. Die Stützen wurden als Fertigteile gefertigt, die sich als ein Bauteil über 3 Geschosse erstrecken. Die Zwischendecken waren von jeher rissüberbrückend beschichtet. Die Decken wiesen umfangreiche Risse auf, primär Biegerisse, mitunter mit Weiten von bis zum 1 mm. Wir konnten zeigen, dass die Ursache für diese Rissbreiten im unberücksichtigten Kriechen der viel zu dünnen Decken lag. Die Risse wurden jährlich mittels Harztränkung gewartet. Die Bodenplatte war mit einer dünnen Versiegelung geschützt, die bereits einmal erneuert wurde. Die Sockel waren ebenfalls beschichtet, wobei die Kehlen mittlerweile Defekte aufwiesen.
Im Zuge unserer flächendeckenden Untersuchungen stellten wir teils extreme Korrosionsschäden in den Rissen der Zwischendecken bis hin zum Totalverlust des Querschnitts fest, trotz jährlicher Wartung durch den Bauherrn. Die Bodenplatte wies praktisch vollflächig aktive Korrosion auf. Die Sockel wiesen Korrosion in geringem Umfang ohne signifikante Querschnittsverluste auf. Wir betrachteten als Instandsetzungsvariante einen Betonersatz nach Bedarf und alternativ einen Kathodischen Korrosionsschutz, wobei beide Lösungen mit einer vollflächigen Ertüchtigung der Decken einhergingen. Der Bauherr entschied sich für die Variante KKS mit Ertüchtigung der Decken, was durch uns entsprechend geplant und überwacht wurde.
Für weitere Fragen zum Projekt steht Ihnen gerne Herr Dr. Sascha Lay zur Verfügung.