Tiefgarage Fraunhoferstraße, München

Fehlende elektrische Durchverbindung

musste innerhalb und zwischen den Deckenelementen hergestellt werden

Bandanoden an Deckenuntersicht

hier vor Einbettung mit KKS-Spritzmörtel

Eingeschlitzt

Die Bodenplatte erhielt eingeschlitzte KKS-Bandanoden.

Bandanoden in Schlitzen

Wandsockel mit KKS

hier noch unbeschichtet

Sockelbeschichtung

Rissbandagen

Man muss auch teilen können

KKS-Verteilerdose zur Stromeinspeisung

Aufgabenstellung

  • tausalzinduzierte Korrosion
  • Planung und Überwachung der Instandsetzung mittels KKS und Bandagen

Projektbegleiter

  • Auftraggeber: Eigentümergemeinschaft

Projektbeschreibung

Die Wohnanlage im Herzen Münchens samt Tiefgarage wurde im Jahre 2001 fertig gestellt. Die zweigeschossige TG mit rd. 110 Plätzen ist teils überbaut, teils liegt sie unter der Hoffläche. Hierdurch entstanden Setzungsunterschiede. Die TG ist als WU-Konstruktion ausgebildet.

Die Geschossdecke zwischen UG1 und UG2 ist mit Halbfertigteilelementen mit Ortbetonergänzung auf Unterzügen aufliegen. Die TG ist gefällelos ohne jegliche Bodenabläufe ausgebildet. Die Oberseite der befahrbaren Geschossdecke UG1/UG2 und der Rampen zwischen ist mit einer Beschichtung OS11b (Einschichter) versehen. Die Bodenplatte im UG2 ist mit einer starren EP-Beschichtung beschichtet. Die Versiegelung der Bodenbeschichtungen war bis Oberkante Dreikantkehle gezogen.

Die Zwischendecke wies zahlreiche Risse durch Setzungsunterschiede aber auch behinderten Zwang auf, welche durch die OS11b-Beschichtung durchgeschlagen sind. Dies betraf primär die Fahrspurbereiche und seltener die Parkbuchten. Die Bodenplatte wies ebenso zahlreiche Risse auf. Es war eine Zunahme der Rissmenge in den letzten Jahren vor Sanierung festzustellen. Die Kehlen der Wand- und Stützensockel wiesen weitgehend Hohllagen zum Untergrund auf. Stellenweise löste sich hier die Beschichtung.

Alle bisherigen Untersuchungen ergaben, dass die Querschnittsverluste der Bewehrung noch tolerierbar sind und keiner Zulagebewehrung erforderten. Insofern konnte ein Kathodischer Korrosionsschutz (KKS) ausgeführt werden.

Das KKS-System umfasste:

  • Oberseite von Bodenplatten und Zwischendecke entlang von Rissen: eingeschlitzte Anodenbänder
  • Oberseite von Bodenplatten mit lokal flächigen Ablösungen der Beschichtung: eingeschlitzte Anodenbänder
  • Unterseite von Zwischendecke entlang von Trennrissen: aufgedübelte Anodenbänder
  • Wandsockel und Stützensockel: Anodenbänder, 100% der Sockellänge, im Standardfall bis h=30 cm, bereichsweise bis h=50 cm

Eine flächige Erneuerung der Bodenbeschichtungen war nicht vorgesehen. D.h. die in die Bodenplatteflächen eingeschlitzten Anodenbänder sowie Schlitze für Leitungen und Sensoren blieben sichtbar. Die Schlitze in der Zwischendecke wurden versiegelt. Wasserführende Risse in der Decke oder solche über empfindlichen technischen Anlagen, wie die Lüftung, wurden bandagiert. Entlang der Wandsockel wurde die Beschichtung dagegen erneuert. Insgesamt sollte nur das technisch Notwendige erledigt werden, während Optik hier nicht im Vordergrund stand. Die Ausführung erfolgte in vier Bauabschnitte, um die Sperrzeiten für die jeweiligen Eigentümer im Zentrum Münchens so kurz wie möglich zu halten.

Prüfmethoden

  • visuelle Inspektion
  • Hohllagenprüfung
  • Potentialfeld
  • Betondeckung
  • Chloridprofile
  • Bewehrungssondierung

Besonderheiten

  • lokales KKS
  • Halbfertigteile mit Bedarf zur Herstellung der elektrischen Durchverbindung

Ansprechpartner

Für weitere Fragen zum Projekt steht Ihnen gerne Herr Dr. Sascha Lay zur Verfügung.