TG Aschheim, Instandsetzungsbedarf mit KKS nach 10 Jahren

Überblick

Bürogebäude im Aschheim-Dornach bei München

Fehlender Schutz

Unbeschichtet, Tiefpunkt/ Sammelrinnen entlang Wandsockel

Fehlender Schutz

Unbeschichtet, Tiefpunkt/ Sammelrinnen in Stützenachsen, Verbundestrich wirkt wie Schwamm, Sollrissstellen im Boden mit Korrosion

Potentialfeld

Potentialfeld Bauabschnitt BA1 von 3

Bewehrungssondierung

Beispiel für Öffnung in Wandsockel gemäß Potentialfeld

Bewehrungssondierung

Wir schauen ganz genau hin. Korrosionsnarbe, aber hier noch gerade im statisch tolerierbaren Rahmen

Sollrissstellen im Boden

Unplanmäßige Sollrissstellen durch eingebaute Flacheisen, dort lokal Hohllagen durch Korrosion, sonst ist Boden weitgehend rissfrei

Sollrissstellen im Boden

Flacheisen als Sollrissstelle, darunter Bewehrung

Sollrissstellen im Boden

Wir schauen auch hinter die Bewehrung. Beginnende Korrosion auf Rückseite.

Riss- und Klimamonitoring

Dauermessung zur Ermittlung der Rissweitenbewegung als Funktion des Klimas zur Prognose der maximalen Rissweitenöffnungen als Grundlage für die Beschichtungsauswahl

Aufgabenstellung

  • tausalzinduzierte Korrosion
  • Planung und Überwachung der Instandsetzung mittels KKS und Beschichtung

Projektbegleiter

  • Auftraggeber: Bauherr (Immobilienfond)

Projektbeschreibung

Es handelte sich um eine 2-stöckige Tiefgarage eines Bürogebäudes in monolithischer WU-Bauweise mit einer Nutzfläche von ca. 6.065 m² im UG1 und ca. 3.377 m² im UG2, insgesamt rd. 9.440 m² zzgl. zweier nicht überdachter Rampenzufahrten mit 226 Stellplätzen. Der Fokus der Untersuchungen lag auf der tausalzinduzierten Korrosion. Die gesamte Tiefgarage wies keinerlei Beschichtung auf. Die Entwässerung erfolgte vom Hochpunkt in der Fahrgasse hin zu den Wänden bzw. den Stützenachsen, wo Sammelrinnen angeordnet wurden.

Die Betondeckung der Böden war am Hochpunkt extrem hoch und im Tiefpunkt etwas unterhalb der heutigen normativen Vorgaben. Eine Besonderheit stellte eine Rahmenkonstruktion aus Flachstahl dar, der als Abziehleere für den Gefälleeinbau auf die Bewehrung aufgeschweißt war und im Beton eingebettet verblieb. Diese Leeren fungierten dabei unplanmäßig als Sollbruchstellen. Hohllagen im sehr dünnen Ausgleichsestrich fanden sich nahezu nur im Bereich der Sollbruchstellen. Im Endergebnis fand eine Korrosion in den Zwischendecken und Bodenplatten nur in diesen Sollrissstellen und wilden Rissen statt. Flächige Korrosion blieb nachweislich dank der Verwendung eines gegenüber Tausalz­eintrags sehr dichten Hochofenzement weitgehend aus. Die Sockel abseits von Sammelrinnen wiesen nur selten aktive Korrosion auf. Die Sockel entlang der Sammelrinnen erlitten dagegen bereits im Alter von rd. 10 Jahren extrem umfangreiche und tiefgreifende Korrosionsschäden teils bis auf 1 m Höhe über FOK.

Über vollprobabilistische Lebensdauerprognosen konnte gezeigt werden, dass im Boden erst in etwa 15 bis 20 Jahren im Bereich bis etwa 1 m von den Rinnen eine aktive Korrosion in nicht mehr tolerierbarem Umfang zu erwarten ist, abseits der Sammelrinnen, Risse und Fugen dagegen auch über sehr viel längere Zeiträume nicht.

Als Instandsetzungsvarianten wurde ein bedarfsgerechter Betonersatz bzw. ein Kathodischer Korrosionsschutz (KKS) im Detail samt Bau- und Wartungskosten betrachtet. Der Bauherr entschied sich für die Lösung mittels KKS, die wir dann auch planten und überwachten. Die Wandsockel erhielten ein vollflächiges KKS, die Stützen nur vereinzelt nach Bedarf, die Böden nur in Rissen und Arbeitsfugen. Zusätzlich erfolgte ein Schutz mittels einer OS10-Beschichtung (Spritzfolie). Die Ausführung erfolgte in 4 Bauabschnitten verteilt auf 2 Jahre. 

Prüfmethoden

  • visuelle Inspektion
  • Gefälle
  • Potentialfeld
  • Betondeckung
  • Chloridprofile
  • Bewehrungs­sondierungen
  • Riss- und Klimamonitoring

Besonderheiten

  • Lebensdauerprognosen

Ansprechpartner

Für weitere Fragen zum Projekt steht Ihnen gerne Herr Dr. Sascha Lay zur Verfügung.